Montag, 30. November 2009

Schlaue Mäuschen


Wenn das Gehirn eine neue Bewegung lernt, dann beginnen seine Nervenzellen fast augenblicklich damit, sich neu zu verbinden. Das haben Wissenschaftler an Mäusen herausgefunden. Sie hoffen, dass die Erkenntnisse eines Tages auch Schlaganfallpatienten helfen können.

London - Was tut man nicht alles für ein paar leckere Happen. Manche Labormäuse quetschen sich auf der Suche nach Futter zum Beispiel durch einen sehr engen Spalt - auch wenn sie die dafür nötige Bewegung erst lernen müssen. US-Forschern ist es mit Hilfe der Tiere gelungen, die Abläufe bei motorischen Lernprozessen im Gehirn etwas besser zu verstehen. Als sie vor, während und nach dem Training die Auswirkungen der Übung auf das Mäusegehirn untersuchten, stellten die Molekularbiologen nämlich Überraschendes fest: Innerhalb von einer Stunde bildeten sich Synapsen zwischen Nervenzellen in eben jenem Gehirnbereich aus, der Muskelbewegungen kontrolliert. Die neuen Nervenverbindungen erwiesen sich als sehr robust: Auch im Test nach vier Monaten beherrschten die Mäuse ihren Trick noch - selbst das Lernen ähnlicher motorischer Fähigkeiten störte die aufgebaute Hirnverdrahtung nicht. Langfristig sollen die Erkenntnisse Neurologen dabei helfen, das Langzeitgedächtnis von Schlaganfall-Patienten schneller wiederherzustellen. Die Forscher berichten von ihrer Studie in der Online-Ausgabe des Fachmagazins "Nature".

Quelle: Wissenschafts-Spiegel online

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