Freitag, 6. April 2012

Immer neue Erkenntnisse ...

Handystrahlung löst ADHS-Symptome bei Mäusen aus

Eine neue Studie findet bei Mäusen Hinweise auf eine Beeinflussung des Nervensystems und des Verhaltens durch Handy-Exposition im Mutterleib.
Forscher der Yale Universität, New Haven (USA) untersuchten die Nachkommen von 39 trächtigen Mäusen, die im Mutterleib 17 Tage lang rund um die Uhr im Feld eines handelsüblichen Handys (800-1900 MHz, SAR-Herstellerangabe: 1,6 W/kg) exponiert worden waren. Die Distanz des stummgeschalteten, ununterbrochen im aktiven Sprachmodus betriebenen Handys zu den Muttertieren betrug je nach Aufenthaltsort im Käfig 4,5-22,3 cm. Als Kontrollgruppe wurden weitere 42 Muttertiere scheinexponiert.
Die Verhaltenstests zeigten, dass die im Mutterleib exponierten Mäuse hyperaktiv waren, eine beeinträchtigte Gedächtnisleistung und weniger Angst hatten. Die elektrophysiologischen Messungen ergaben, dass diese Verhaltensänderungen aufgrund einer veränderten neuronalen Programmierung zustande kamen, wobei die Effektivität der Glutamatübertragung an den Synapsen beeinträchtigt war. Diese Wirkung war nicht auf die Großhirnrinde beschränkt, sondern trat auch in einer anderen Hirnregion auf.

Stress der exponierten Muttertiere als Ursache für die Veränderungen bei den Jungtieren konnte ausgeschlossen werden, weil der Stresshormongehalt im Vergleich zu den scheinexponierten Muttertieren nicht signifikant erhöht war. Die Autoren sehen in ihren Ergebnissen den ersten experimentellen Nachweis einer neuropathologischen Wirkung durch Mobilfunkexposition im Mutterleib, die auf die Jungtiere bis zum Erwachsenenalter wirkt. Die festgestellten Verhaltenssymptome glichen denen von menschlichen Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), so die Autoren. Weitere Tests am Menschen oder an Menschenaffen seien nötig, um das Risiko einer Handy-Exposition während der Schwangerschaft zu bestimmen.

Es sei nicht verwunderlich, dass man ähnliche Effekte in Studien mit erwachsenen Tieren bisher nicht gefunden habe. Denn das Gehirn Ungeborener reagiere besonders sensibel auf Umwelteinflüsse.

Noch könne man diese bei Mäusen beobachteten Effekte nicht einfach auf den Menschen übertragen, betonen die Forscher. Aber auch beim Menschen wisse man, dass es während der Entwicklung des Fötus kritische Zeitfenster gebe, in denen das Gehirn besonders empfindlich für Umwelteinflüsse sei.

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